Teenagerliebe, Teil 2 1987-1990

1987 stand für mich schon wieder ein Schulwechsel an. Ich zog mit 16 zu meiner Schwester und ging in Quickborn auf die Oberstufe. Quickborn war Hamburger Speckgürtel und die Kids auf meiner Schule hatten eigentlich alle wohlhabende Eltern. Man trug Levis Jeans und Cowboystiefel und ich hatte keine Chance da mitzuhalten. Ich war zunächst mit ein paar Leuten befreundet die sehr hip waren und Charts und Funk hörten.

Ein Junge aus einem meiner Kurse bekam dann aber irgendwann mit, dass ich z.B. Scorpions mag und sprach mich darauf an. Ich „rutschte“ dann schnell in seine Klicke, die mir musikalisch auf Anhieb sympathisch war. Man hörte härteren Metal als ich bisher gewohnt war; Metallica, Megadeth, Slayer, Anthrax, Exodus, Sepultura, Testament, Overkill, Faith No More etc. Ich brauchte nicht lange um all das absolut wunderbar zu finden. Bis heute schlägt mein Herz am lautesten für Trash und Crossover Metal. Da ich immer noch keinen Plattenspieler hatte wurde ich auch hier mit Mixtapes und kompletten Alben auf Kassette reichlich versorgt. Einer meiner Freunde war ein besonders kreativer Mixtape-Macher und ich bin sehr traurig dass ich keines davon mehr habe. Wir feierten regelmäßig wilde Parties mit lauter Musik und viel Alkohol. Es wurde gemosht und gepogt und Luftgitarre gespielt. Es war eine großartige Zeit. Ich erinnere mich als sei es gestern gewesen, dass man beschloss zu einem Slayer Konzert zu gehen. Es war das erste Metal Konzert für uns und die Jungs drehten völlig durch und hatten Panik, ob sie hart genug dafür seien. Einer von uns ritzte sich demonstrativ „Slayer“ in den Unterarm. Ich hatte Schiss und kniff. War zwar bei der Einstimmung auf das Konzert noch dabei, ging aber nicht mit. Nach dem Konzert lauschte ich gebannt den Berichten, dass alles eigentlich ganz harmlos sei und ich problemlos zu weiteren Konzerten mitkommen könnte, was ich dann auch begeistert tat. Von meiner Konzertliebe werde ich aber in einem anderen Post ausführlich berichten. Ich blieb mit dieser Klicke bis zum Abi zusammen, dann trennte ich mich von meinem damaligen Freund und überließ ihm unsere Klicke und auch die Clubs, die die Musik spielten die ich am meisten mochte …